Carsten Nicolai: "rota"

Laufzeit: 28. September 2019 bis 26. Januar 2020

Ab dem 28. September 2019 strahlt Carsten Nicolais raumgreifende Lichtinstallation „rota“ aus der Glashalle des Lehmbruck Museums in den Kant Park hinein. In Nicolais Arbeiten trifft Wissenschaft auf Kunst, in dessen Kräftefeld er Klang, Licht und Raum verbindet. In der monumentalen Glashalle der Lehmbruck Museums stellt die dynamische Skulptur unsere Wahrnehmung auf die Probe. Für den Künstler hat dieser Raum den besonderen Reiz, dass sich Innen und Außen, Architektur, Park und Natur miteinander verbinden. Die Reflektionen von „rota“ dehnen sich auf die Umgebung aus und kreieren eine Fernwirkung, die bei der Arbeit unter den üblichen Präsentationsformen eines geschlossenen Museumsraums nicht gegeben ist. Bis zum Beginn der Fußgängerzone wird das starke Lichtsignal in den Wintermonaten sichtbar sein.

Ein Edelstahlzylinder rotiert um seine eigene Achse. Durch wabenförmige Perforationen an der Oberfläche strahlt sehr helles Licht aus seinem Innern, das aufgrund der Rotation eine stroboskopische Wirkung erzeugt. Durch unterschiedliche Geschwindigkeiten entstehen dabei verschiedene Frequenzen flackernder Lichtimpulse. Besucher und Passanten werden starken, bei naher Betrachtung extrem intensiven optischen oder akustischen Reizen ausgesetzt. Dahinter verbirgt sich die universelle Frage nach der Wahrnehmung unserer Welt durch Technik und Wissenschaft. Nicolai analysiert die Trennung sensorischer Wahrnehmungsformen: Sound wird sichtbar, Lichtfrequenzen werden gehört. Seine an Versuchsanordnungen erinnernde Kunst ist ein prägender Ausdruck der Zeit, in der wir leben.

Carsten Nicolai, rota, 2009, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig Berlin (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto Dejan Saric.jpg
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Carsten Nicolai (*1965) arbeitet an den Grenzen zwischen Musik, Kunst und Wissenschaft. Als Musiker ist Nicolai unter dem Pseudonym "Alva Noto" einer der innovativsten Vertreter der elektronischen Musik. Seit seiner Teilnahme an der documenta X (1997) und an den Venedig-Biennalen 2001, 2003 und 2019 wird sein Werk weltweit ausgestellt, darunter das Yamaguchi Center for visual Arts and Media in Japan, das SMAK in Gent, die Schirn Kunsthalle, die Neue Nationalgalerie in Berlin, die Hamburger Kunsthalle sowie das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main.

Parallel zeigt das K21 in Düsseldorf das Werk Nicolais in der Ausstellung »Parallax Symmetry« vom 28. September 2019 bis zum 19. Januar 2020.

Carsten Nicolai, rota, 2009, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig Berlin (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto Dejan Saric.jpg
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Über Lehmbruck Museum

Das Lehmbruck Museum ist das international bedeutendste Museum für Skulptur der Moderne und der Gegenwart in Europa. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Meret Oppenheim, Pablo Picasso, Barbara Hepworth und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt.

Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.

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