„Bilder sind die Speicher für Ideen, für Gedanken, für Zeitimpulse. Wir sehen sie und nehmen sie wahr als Zeichen der Mitteilung: Mensch spricht zu Mensch.“ (Jörg Loskill, 2005)
„C-Prints“ eine repräsentative Auswahl digitaler Bilder des Künstlers und würdigt ihn zugleich als einen der bedeutendsten Protagonisten der Duisburger Kulturlandschaft. Mit seinen Arbeiten greift er auf reale Situationen zurück, verweist auf die gegenständliche Welt, um sie anschließend mit verschiedensten künstlerischen Techniken auf Formen und Farben zu reduzieren. Gerhard Losemanns Werk besticht durch die konsequente und sehr differenzierte Abstrahierung landschaftlicher Motive.
Der gestalterische Spielraum des Duisburger Künstlers erweitert sich durch den Einsatz unterschiedlichster Gestaltungselemente. So werden Materialien von der Wellhornschnecke bis zum einfachen Isolierschaum in das Werk Losemanns einbezogen. Darüber hinaus erweitert Losemann seine künstlerischen Möglichkeiten durch die digitale Bildbearbeitung. Die Arbeit mit dem Computer prägt das Schaffen des Künstlers, gleichwohl bleiben Idee und Gestlatung noch immer das Resultat eigener Kreativität.
Das Lehmbruck Museum zeigt mit der Ausstellung „C-Prints“ erstmals umfassend die gleichnamigen Arbeiten Gerhard Losemanns. Sie vereinen vegetative, landschaftsbezogene Elemente früherer Arbeiten mit dem artifiziellen, technisch-konstruktiven Anstrich digitaler Bildgestaltung. Rasterungen, massive Balken, die den Bildern eine innere Ordnung verleihen, bei gleichzeitiger Schichtung mehrerer farbiger Ebenen verleihen den Arbeiten eine immaterielle Plastizität.
Ein wiederkehrendes Element seiner „C-Prints“ ist ein durchschimmerndes Blau, das den Himmel symbolisiert und den Betrachter immer wieder auf Schönheit wie Kostbarkeit der Natur aufmerksam macht. Denn der Blick auf eine von Menschen veränderte Umwelt, die postindustrielle Landschaft des Ruhrgebeits, ist stetes Anliegen und roter Faden in Gerhard Losemanns Arbeiten. Die „C-Prints“ fügen sich somit nahtlos in das bisherige Oeuvre des Künstlers ein und sind vorläufiger Schlusspunkt eines engagierten und reichen Künstlerlebens.
Gerhard Losemann wurde 1938 in Duisburg geboren. Von 1953 bis 1956 machte er eine Ausbildung zum technischen Zeichner, bevor er seine künstlerische Ausbildung in diversen Abendkursen und an der Kunsthochschule Düsseldorf-Niederkassel vertiefte. Seit 1977 ist Gerhard Losemann Sprecher der Duisburger Sezession. Seine Arbeiten finden sich im öffentlichen Raum mehrerer deutscher Großstädte wieder. Mit einem Holocaust-Mahnmal oder dem Loveparade-Mahnmal 2011 bezieht Losemann auch Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen. Für sein Schaffen wurde Gerhard Losemann 2002 mit der Ehrennadel der Stadt Oberhausen ausgezeichnet, 2004 folgte die Auszeichnung mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands.
Die Ausstellung wird mit freundlicher Unterstützung der Sparkassen Duisburg-Stiftung und des Kulturbeirats der Stadt Duisburg realisiert.
Zur Ausstellung erscheint in Katalog mit Texten von Jörg Loskill und Andreas Benedict, 84 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Preis: 15 EUR.
Über das Lehmbruck Museum
Das Lehmbruck Museum ist das international bedeutendste Museum für Skulptur der Moderne und der Gegenwart in Europa. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlerinnen und Künstlern wie Alberto Giacometti, Meret Oppenheim, Pablo Picasso, Barbara Hepworth, Rebecca Horn und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks mit Werken von Bildhauerinnen und Bildhauern wie Alicja Kwade, Julian Opie, Tony Cragg und Dani Karavan.
Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.
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