Am Sonntag, 28. August 2016, um 14 Uhr, führt die deutsch-türkische Künstlerin Nezaket Ekici ihr bildstarkes Stück „Not on Earth“ auf. Ihr Körper wird zu einem überdimensionalen Pinsel und färbt mit schwimmenden, rollenden Bewegungen ein Bodenbild vollflächig rot.
Mit kraftvollen und intensiven Gesten macht Ekici ihren Körper zum Material, Medium und Werk, das einen roten Teppich auch als Ehrerbietung an die Museumsbesucher hinterlässtso Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla.
Im Anschluss an die Performance gehen Nezaket Ekici und ihr Ehemann, der Philosoph Dr. Andreas Dammertz in ihrem perfosophischen Duett der Frage nach, wie man zeitgenössische Performance mit klassischer Philosophie verbinden kann. Ekici zeigt eine Auswahl ihrer vielfältigen und zahlreichen Performances und Dammertz präsentiert ausgewählte Anknüpfungspunkte in den Performances, die einen Zugang zur Philosophie ermöglichen.
Die Bilder, die Ekici in ihren Performances nutzt, sind geradewegs Türen in die Welt der Philosophie: So entsteht ein lebendiger Dialog zwischen Kunst und Philosophie.
Nezaket Ekici wurde 1970 in der Türkei geboren und ist seit ihrem dritten Lebensjahr in Deutschland. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin und Stuttgart. Nach ihrer Ausbildung zur Druckformherstellerin (Duisburg und München) absolvierte sie ein Magisterstudium der Kunstpädagogik (LMU München) und studierte zeitgleich Kunsterziehung mit Schwerpunkt Bildhauerei (Akademie der Bildenden Künste in Berlin). Von 2001-2004 studierte sie an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig Performance Kunst bei Prof. Marina Abramović.
Ekici erlangte ihr Diplom in Freier Kunst und schloss ihr Studium als Meisterschüler ab. 2014/2015 war sie für 10 Monate Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. Ab September 2016 ist sie Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. In über 40 Ländern präsentierte sie mehr als 150 verschiedene Performances. Ihre erste museale Retrospektive hatte Ekici 2011/2012 mit ihrer Ausstellung Personal Map (to be continued…), die im Rahmen des Projekts Kraftwerk Depot im MARTa Herford gezeigt wurde.
Dr. Andreas Dammertz wurde 1968 in Duisburg geboren, heute lebt und arbeitet er in Stuttgart und Berlin. Er arbeitet in der Zentrale der Robert Bosch GmbH in Stuttgart und ist für das Programm der hauseigenen Universität von Bosch, dem Robert Bosch Kolleg verantwortlich. Er hat in Philosophie über Niklas Luhmanns Systemtheorie promoviert und die Kontinuität der erkenntnistheoretischen Grundlagen des Subjektverständnisses anhand ausgewählter philosophischer Positionen von Aristoteles über Rene Descartes, Immanuel Kant und Ernst Cassirer bis zu Niklas Luhmann nachgewiesen. Dr. Andreas Dammertz betätigt sich als frei schaffender Kunstkritiker und Autor von Beiträgen im Bereich von Kunst und Philosophie.
Abbildungen zur Veröffentlichung frei bei Nennung: Nezaket Ekici, „Not on Earth“, Performance, Foto: Andreas Dammertz.
Über das Lehmbruck Museum
Das Lehmbruck Museum ist das international bedeutendste Museum für Skulptur der Moderne und der Gegenwart in Europa. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlerinnen und Künstlern wie Alberto Giacometti, Meret Oppenheim, Pablo Picasso, Barbara Hepworth, Rebecca Horn und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks mit Werken von Bildhauerinnen und Bildhauern wie Alicja Kwade, Julian Opie, Tony Cragg und Dani Karavan.
Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.
Kontaktdaten
-
- Andreas Benedict
-
Tel.: +49 (0)203 283-3206
Fax: +49 (0)203 283-3892
presse@lehmbruckmuseum.de