SHAPE! Körper + Form begreifen

Egal ob rund oder eckig, schmal oder kompakt, kurvig, lang oder klein: Der menschliche Körper ist in seiner Formenvielfalt individuell und außergewöhnlich. Auch für Künsterlinnen und Künstler ist er ein wiederkehrendes Thema von großem Interesse und wird ganz unterschiedlich interpretiert und dargestellt.

Die interaktive Tastausstellung SHAPE! ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern des Lehmbruck Museums sich auf sinnliche Weise verschiedenen Köperdarstellungen in Skulptur und Plastik anzunähern, aber auch den eigenen Körper und seine Konturen neu zu erleben. Der Tastsinn und die Köperwahrnehmung sind die Schlüssel dazu.

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Mit den eigenen Händen, nur getrennt durch dünne Handschuhe, können Werke aus der Sammlung im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden. Zu finden sind blockhafte, tektonische, anthropomorphe, abstrahierte und organische Skulpturen, die im Hinblick auf unterschiedliche Tasterfahrungen und unter Berücksichtigung geeigneter Materialien ausgewählt wurden. In einem vollständig abgedunkelten Raum gilt es, mit geschärftem Fingerspitzengefühl ein geheimnisvolles Kunstwerk gänzlich ohne visuelle Ablenkung zu erkunden.

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Sowohl das Erleben als auch das Rezipieren unterschiedlicher Körperformen und -größen können Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, dabei helfen, ein positives Körperbild zu entwickeln. Anhand der verschiedenen Kunstwerke wird deutlich, dass es viele Arten von Schönheit gibt und dass jeder Körper einzigartig ist. Dies kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu stärken und ein nuanciertes, eigenes Körpergefühl zu entwickeln.

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„SHAPE!“ bedeutet aber nicht allein „Form“ oder „Gestalt“, sondern kann auch als Aufforderung verstanden werden, etwas selbst auszuformen oder zu modellieren. Die konzentrierte Wahrnehmung der verschiedenen Plastiken in der Ausstellung legt nahe, auch den eigenen Körper als eine räumliche, skulpturale Form zu begreifen, ihn zu gestalten oder performativ zu nutzen. Mit Hilfe von fluoreszierenden Farben und Kostümen können die Besucher und Besucherinnen sich selbst und ihren Körper fantasievoll modellieren und neu deuten. Unter Einbezug von Methoden aus Tanz und Theater entstehen kleine Choreografien und Performances, die auf einer in die Ausstellung integrierten Schwarzlicht-Bühne ausprobiert werden können.

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Die Ausstellung berücksichtigt insbesondere die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Seh- oder kognitiven Einschränkungen. Die Werke werden auf niedrigen Sockeln präsentiert, damit Personen im Rollstuhl und kleinere Besucher ebenfalls die Möglichkeit haben, die ausgestellten Kunstwerke zu ertasten. In den vergangenen zwei Jahren wurden im Lehmbruck Museums im Rahmen des Projektes „Mach Dein Ding!“ außerdem interdisziplinäre Vermittlungsmethoden zur Sprachförderung entwickelt, die innerhalb der Ausstellung in einem außergewöhnlichen Rahmen implementiert und vertieft werden.

Die farbige und offene Ausstellungsarchitektur wird durch wandfüllende Zeichnungen der Duisburger Künstlerin und Tätowiererin Irini Alexiou ergänzt. Die verschiedenen Kostüme wurden von der Kunstvermittlerin Sabine Bazan gefertigt.

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Die Ausstellung SHAPE! ist Teil des Projektes „Mach dein Ding!“ und wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Beisheim Stiftung und von der Commerzbank-Stiftung.

Statements

Linda Wagner, Kulturdezernentin der Stadt Duisburg:

Beigeordnete Linda Wagner ist erfreut: „Die Ausstellung „SHAPE!“ ist ein Paradebeispiel für die Innovationskraft dieses Hauses. Sie ist nicht nur eine Schau herausragender Skulpturen, sondern auch ein interaktives Erlebnis, das die Besucher zum Anfassen, Fühlen und Erleben einlädt. Diese Erfahrung ermöglicht es uns, Kunst auf eine ganz neue Art zu begreifen und unseren eigenen Körper als Teil des kreativen Prozesses zu verstehen.“

Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums:

„Wir zeigen in der Ausstellung „SHAPE!“, dass es viele Arten von Schönheit gibt und dass jeder Körper einzigartig ist. Das Ertasten unterschiedlicher Körperformen kann Kindern und Jugendlichen, aber natürlich auch Erwachsenen, dabei helfen, ein anderes, neues Körperbild zu entwickeln. Ich freue mich, unseren Besucherinnen und Besuchern ihren Wunsch erfüllen zu können, die Skulpturen mit ihren eigenen Händen berühren zu dürfen“

Ausgestellte Künstler und Werke (Auswahl)

Thomas Rentmeister, Ohne Titel, 2001

K.O. Götz, Fussmühle, 2000

Norbert Kricke, Liegender Jüngling (Porträt Alfred Kricke), 1949

Wilhelm Lehmbruck, Kleiner weiblicher Torso, 1910

Adolfo Riestra, Jarra blanca y grande, 1988

Kurt Sandweg, Sitzender, 1970

Edwin Scharff, Sitzende Frau, 1918

Kurt Schwippert, Berenike, 1975

Rico Weber, Ich liege, wo ich liegen möchte, 1978

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Begleitprogramm

Begleitend zur Ausstellung lädt das Lehmbruck Museum zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. Aktuelle Informationen werden auf der Website des Lehmbruck Museums veröffentlicht.

Familientag
17. März, 11 bis 17 Uhr
Tastführungen, Workshops und Performance

Kunstvoll in Form – Training für Körper und Geist

Mit Kyra Schnurbusch und Ivica Karabaic

7. Juni, 5. Juli und 2. August jeweils 16 bis 17 Uhr

Bei Anruf Kultur - Telefonführungen

24. März / 19, Mai, jeweils um 15 Uhr

(weitere Informationen zu "Bei Anruf Kultur" finden Sie in der unten stehenden pdf-Datei.)

Sonntagsworkshops
4. Februar: Kostümdesign mit Sabine Bazan
28. April und 30. Juni: Bodypainting und Aktzeichnen mit Katharina Bodenmüller
19. Mai: „Von der Berührung zur Form“ mit Johanna K. Becker
jeweils von 14 bis 17 Uhr

Osterferien-Workshops
25. März bis 29. März: Körper-Extensionen mit Katharina Nitz
1. April bis 5. April: Bizarre Körper mit Sabine Bazan
jeweils 10 bis 14 Uhr

Sommerferien-Workshops

8. Juli bis 12. Juli: „Von Menschen, Monstern und Ungeheuern“mit Katharina Bodenmüller

22. Juli bis 26. Juli: „Guckloch-Körper“ mit Katahrina Nitz

5. August bis 9. August: „Dem Körper auf der Spur“ mit Sabine Bazan

jeweils 10 bis 14 Uhr

07 SHAPE - Adolfo Riestra, Anthropomorphes Gefäß, 1988, Foto Reichwein.jpg
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06 SHAPE - K.O. Götz, Ohne Titel, 2000, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto Reichwein.jpg
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08 SHAPE - Die Kuratorinnen Sybille Kastner und Kyra Schnurbusch-Karabaic, Foto Reichwein.jpg
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05 SHAPE - Robert Ittermann, Mädchenhalbakt, 1940, Foto Reichwein.jpg
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Über das Lehmbruck Museum

Das Lehmbruck Museum ist das international bedeutendste Museum für Skulptur der Moderne und der Gegenwart in Europa. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlerinnen und Künstlern wie Alberto Giacometti, Meret Oppenheim, Pablo Picasso, Barbara Hepworth, Rebecca Horn und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks mit Werken von Bildhauerinnen und Bildhauern wie Alicja Kwade, Julian Opie, Tony Cragg und Dani Karavan.

Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.

Kontaktdaten

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